Der Deutsche Judo-Bund (DJB) hat den Nationalkader für das Jahr 2025 bekannt gegeben – darunter auch Pierre Ederer von der Judo-Abteilung des TSV Tauberbischofsheim. Insgesamt umfasst der Kader bei den Männern 86 Judoka und 86 Athletinnen, die auf höchstem Niveau weltweit für Deutschland antreten.
Mit Pierre Ederer hat die TSV Judo-Abteilung den ersten Athlet in der Vereinsgeschichte, der in der Kategorie Perspektivkader (PK) aufgenommen ist.
Der Kader des DJB verteilt sich in Olympiakader (OK), Perspektivkader (PK), Ergänzungskader (EK) und die Nachwuchskader (NK).
Im Jahr 2016, also mit 12 Jahren begann Pierre Ederer mit dem Judosport in der Kreisstadt unter der Leitung von Trainer Joachim Fels. Sehr schnell war zu erkennen, dass hier ein Talent auf der Matte steht. Seinen ersten Durchbruch hatte er 2021 in der Altersklasse U18 mit dem Gewinn der Silbermedaille bei den Deutschen Einzelmeisterschaften. Um seine gesteckten Ziele zu erreichen, einmal nach Olympia zu kommen, musste er ins Sportinternat nach Heidelberg wechseln. Hier hatte er ideale Voraussetzungen für seine Weiterentwicklung.

Seinen ersten Titel als Deutscher Meister in der Altersklasse U21 holte er im Jahr 2022 und nochmals 2023. Im gleichen Jahr erkämpfte er sich bei der Junioren-Europameisterschaft die Bronzemedaille. Zwischenzeitlich wechselte er zum Olympiastützpunkt nach Stuttgart, wo er sein Abitur mit Erfolg ablegte. Mittlerweile ist er in der Sportfördergruppe der Bundeswehr aufgenommen, wo er als „Profi-Athlet“ angestellt ist. Damit hat der TSVler die idealen Voraussetzungen für weitere großartige Erfolge geschaffen.
Das Sportjahr 2024 war für den Ausnahmekämpfer ein sehr intensives Jahr. Für Freizeit blieb da nicht viel Zeit übrig. Denn zwischen den einzelnen DJB-Trainingslagern und Abitur, war er auch fleißig als Nationalkämpfer im Einsatz. So belegte er den 1. Platz beim European Cup in Berlin. Weiter ging es mit dem 2. Platz beim European Cup in Sarajevo, dem 3. Platz in Gradec, 5. Platz in Malaga sowie einem 7. Platz in Prag. Bei der Europameisterschaft belegte er einen guten 5. Platz, sowie bei den Internationalen Masters in Bremen einen 7. Platz.
Für seine bislang überragenden Erfolge in der U21 auf Europäischer Ebene, wurde er dadurch vom Deutschen Judo-Bund zur Weltmeisterschaft in 2024 nominiert. Hier konnte er sich allerdings noch nicht durchsetzen.
Mit diesen Erfahrungen steht in 2025 allerdings ein neues Kapitel für den 21jährigen Pierre Ederer an, denn er wechselt damit in den Herren-Bereich.
Es ging gleich richtig los für ihn im Herrenbereich, denn ein Trainingslager im Mutterhaus des Judo dem „Kodokan“ in Japan und in Maintal. Den Jahresauftakt macht er derzeit in Mittersill, dem größten Trainingscamp der Welt im Judo. Mit nahezu 850 Teilnehmern aus 44 Nationen sind fast alle Top-Kämpfer und viele Olympia-Medaillengewinner dabei. Natürlich auch alle DJB – Nationalathleten. Für den Bundestrainer Marko Spittka ist es ganz wichtig, dass sich die jüngeren und älteren Athleten zusammen finden und als Team künftig auftreten.
Für Pierre Ederer bleibt zu hoffen, dass er nach vielen Randoris (Übungskämpfe) die Form findet um seinen neuen Aufgaben gewachsen zu sein.